Tag des Ehrenamtes 2022

Am heutigen Tag des Ehrenamtes 2022 möchten wir uns gerne bei allen ehrenamtlich Aktiven des Pommerschen Greif bedanken.

Danke an die Ansprechpartner der pommerschen Kreise.
Danke an die Forschungs- und Arbeitsgruppen.
Danke an die Indexierer für unsere Personendatenbank Greif-X.
Danke an die Betreuer unserer Datenbanken.
Danke an die Betreuern der Website und des Blogs.
Danke an das Bibliotheksteam.
Danke an die Bearbeiter der Ortsfamilienbücher.
Danke an die Redaktion des Sedina-Archivs, der Sonderschriften und die Autoren.
Danke dem Social-Media-Team.
Danke an die Organisatoren der Treffen und Kommunikationsmöglichkeiten unseres Vereins.
Danke an die ehemaligen und aktuellen Vorstands- und Beiratsmitglieder.

Danke an all die, die neben Beruf und Familie regelmäßig mit mitunter großem Zeitaufwand oder gelegentlich für ein paar Stunden für unseren – Ihren – Pommerschen Greif ihre Freizeit opfern.

Danke an alle Familienangehörigen für ihr Verständnis!

Danke auch an die, die den Pommerschen Greif in den vergangenen Jahren in vielfältiger Weise unterstützt haben.

Der Pommersche Greif freut sich wirklich sehr über jede helfende Hand!
Vielleicht ist auch für Sie genau das richtige Mitmachprojekt dabei, schauen Sie gerne mal vorbei:

Pommerscher Greif – Mitmachprojekte

 

 

Neuerscheinung Bürgerbuch Grimmen 1707-1924

Das Bürgerbuch Grimmen 1707-1924 von Norber Lorenz wurde kürzlich als Sonderheft 21 des Sedina-Archivs vom Pommerschen Greif e. V. herausgegeben.

In einem Bürgerbuch wurden die Neubürger verzeichnet, d. h. Personen, die nach Grimmen kamen und als Bürger aufgenommen wurden. Häufig ist daher der Herkunft der neu aufgenommenen Bürger mit angegeben.

Neben einem Namensverzeichnis enthält das Buch deshalb auch ein Ortsverzeichnis. Nur in einigen wenigen Fällen ließen sich Ortsnamen des Originals nicht eindeutig zuordnen.

Wenn Sie Vorfahren in Grimmen haben, so lohnt ein Blick in dieses Bürgerbuch, das in relativ kleiner Auflage erschienen ist.

Norbert Lorenz:
Bürgerbuch GRIMMEN 1707-1924
172 Seiten mit 13 farbigen Bildern
1. Aufl., Greifswald 2022
ISBN 978-3-941135-32-1, ISSN 1610-9091

Preis: 20,00 Euro (zzgl. Versand)

Bezug unter: https://www.pommerscher-greif.de/sedina_materialien.html

 

 

Bericht über die Mitgliederversammlung des Pommerschen Greif

Am vergangenen Samstag trafen sich langjährige und neue Vereinsmitglieder zur jährlich stattfindenden Mitgliederversammlung. In diesem Jahr wieder in Hannover, aber im Gegensatz zum vergangenen Jahr diesmal mit einem kleinen Rahmenprogramm.

Der Tag begann am Sonnabend um 10:00 Uhr mit der Begrüßung unseres bisherigen 1. Vorsitzenden Klaus Kohrt. Es folgten Beiträge zu aktuellen Vereinsthemen und Vorträge aus der eigenen Familienforschung. Nach dem gemeinsamen Mittagessen begann um 13:00 Uhr dann unsere offizielle Mitgliederversammlung.

Nach dem Berichten des Vorsitzenden und des Schatzmeisters folgten die Wahlen des Vorstandes. Der neue Vorstand setzt sich nun nach der Wahl wie folgt zusammen:

Erster Vorsitzender:    André Marten

Zweiter Vorsitzender:  Danilo Beiersdorf

Schatzmeister:           Matthias Albrecht (wurde im vergangenen Jahr gewählt)

Schriftführerin:            Karen Feldbusch

Beisitzerin:                  Christina Voß

Beisitzer:                     Henry Kuritz (FoGr Stolper Heimatkreise, Sedina-Archiv)

Beisitzer:                     David Krüger (Mitgliederverwaltung)

In dieser Besetzung hat sich das Durchschnittsalter des Vorstands noch einmal gesenkt. Mit 43,3 Jahren dürfte der Pommersche Greif einen der jüngsten Vorstände, vielleicht sogar den jüngsten Vorstand, aller genealogischen Vereine in Deutschland haben. Das lässt für die Zukunft unseres Vereins hoffen!

Es ist Zeit, danke zu sagen:

Den Mitgliedern für das dem neuen Vorstand entgegengebrachte Vertrauen!

Dr. Klaus-Dieter Kohrt für seine jahrelange Tätigkeit als 1. Vorsitzenden unseres Greifs. Er wird aber auch künftig sicher keine Langeweile haben.

Peter Jahnke, bisher Beisitzer und Pressesprecher unseres Vereins. Er hat bereits in seinem Wohnort Aufgaben übernommen, die seine Zeit in Anspruch nehmen.

Dem langjährigen scheidenden Kassenprüfer Christian Boose, der uns weiter als Beiratsmitglied erhalten bleibt.

Den neuen Kassenprüfern für deren Bereitschaft, ein Auge auf uns zu haben.

Danilo Beiersdorf, der nicht nur unsere Internetseite betreut, er hatte außerdem noch bis vor ein paar Monaten die Abonnentenbetreuung der Zeitschrift Pommern übernommen. Und hinzu kommen noch die vielen Stunden zusätzlicher Arbeit in den letzten Monaten rund um den Umzug unserer Bibliothek. Ohne dich, Danilo, wäre das alles so gar nicht machbar gewesen.

Last but not least, als Anerkennung für ihren unermüdlichen Einsatz in der Vereinsbibliothek/Archiv verliehen wir in Abwesenheit Britta Kertscher und Hagen Kertscher jeweils die „Martin-Bethe-Medaille“ als symbolische Anerkennung für ihre Arbeit.

Es ist vermutlich selten, aber es ist möglich: Die Mitgliederversammlung 2022 endete etwas früher als geplant.

Die anschließende konstituierende Vorstandssitzung wurde von einem Feueralarm unterbrochen – glücklicherweise ein Fehlalarm.

Der neue Vorstand in etwas ungewohnter Präsentation, v.l.n.r.: Karen Feldbusch, Matthias Albrecht, Danilo Beiersdorf, David Krüger, Henry Kuritz, André Marten, es fehlt Christina Voß. Foto: Margret Ott

Für diejenigen, die im Hotel übernachteten, klang der Tag mit einem gemütlichen „Erfahrungsaustausch“ (endlich mal wieder in Präsenz) aus

Um es mit den Worten unseres neuen 1. Vorsitzenden André Marten zu sagen:

Es war…toll…herrlich…und schön, einen so intensiven Austausch wieder erlebt zu haben.

 

 

Online-Ortsfamilienbücher, von der Wissenschaft entdeckt

Ein Beitrag von Christian Boose

 

Ortsfamilienbücher – eine exzellente Forschungsgrundlage für die Geschichts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
und
Das 1000. Online-OFB ist da!

Diese beiden Überschriften haben in kurzem Abstand die Mailinglisten und Blogs aufgerüttelt. Was geht da ab?! Jahrelang sitzen fleißige Kollegen und Kolleginnen in ihrem stillen Kämmerlein und tragen unermüdlich Daten und Fakten zusammen für eine Idee, die doch schon so alt ist und im Jahr 2000 durch das Internet einen ungeahnten Aufschwung erfuhr.  In einer Garage im Genealogie-Valley in Bremen (oder war es der Ratskeller…?) trafen sich Klaus-Peter Wessel,  Dr. Herbert Juling und eine Reihe weiterer namhafter Familienforscher, um die Familienforschung mit Hilfe von Datenverarbeitung und Computern auf ein neues Level zu heben. Dabei entstanden Projekte, die heute noch zum wichtigsten Bestand beim CompGen zählen, wie Grabsteine, Auswanderung, Passagierlisten und eben Online-Ortsfamilienbücher.

Der Erfolg der Online-Ortsfamilienbücher beflügelte das Projekt, die unbestreitbaren Vorteile der Online-Fassung gegenüber gedruckten Exemplaren und zig Millionen von Zugriffen in aller Welt veranlasste immer mehr Autoren, ihre Sammlungen in Form von Online-Ortsfamilienbüchern zu veröffentlichen. (mehr …)

Der Camminer Cordula-Schrein

Ein Beitrag von Prof. Hans-Dieter Wallschläger

 

Kein Camminer, der nicht den Cordula-Schrein kennt! Über den wohl ehemals bedeutendsten Bestandteil des seit März 1945 verschollenen Camminer Domschatzes wurde mehrfach berichtet. Auch in wissenschaftlichen Fachzeitschriften gibt es immer wieder Veröffentlichungen über den Cordula-Schrein.

Eine erste ausführliche reich illustrierte Beschreibung des Schreins befindet sich in einem Buch des Volkskundlers Walter Borchers (Der Camminer Domschatz, Stettin 1933):

Der Schrein besteht überwiegend aus Knochenplatten (Elchschaufel?) und vergoldeten Kupferbeschlägen mit den Maßen: Länge 56 cm, Breite 35 cm, Höhe 27,5 cm. Der Kasten ist oval mit abgeplatteten Enden und flach gewölbtem Deckel, der Boden eine Eichenplatte neueren Datums. Wandung und Deckel bestehen aus 22 meist leicht und unregelmäßig gewölbten, rechteckigen, trapezförmigen und an den Schmalseiten fünfeckigen Platten, die durch breite auf der Außen-und Innenseite aufgelegte und durchgenietete Kupferblechstreifen zusammengehalten werden. Die Streifen sind teilweise gegossen und auf der Außenseite vergoldet. (mehr …)

Gesucht: Familie Rothenberg in Prusdorf, Kreis Franzburg

Ein Beitrag von Michael Krüger

 

Im November 1944 kamen wir, meine Mutter Lina Littmann geboren 1907, meine Schwester Helga geboren 1932 und ich, Gisela geboren 1930, im Bahnhof Altenwillershagen, mit dem Zug aus Ostpreußen an. Mit dabei waren außerdem meine Cousine Marianne Littmann, geboren 1935, meine Großmutter Auguste Lange, geb. Ferner geboren 1889 und meine Tante Martha mit ihren drei Kindern im Alter von 5, 3 und ¼ Jahr.

Wir wurden in ein Gasthaus in Ahrenshagen zum Übernachten gebracht. Am nächsten Morgen wurden die Flüchtlinge aufgeteilt und auf Leiterwagen der verschiedenen Bauern abgeholt.

Wir, d.h. alle 9 Personen, wurden der Familie Rothenberg in Prusdorf zugeteilt. (mehr …)

Paraschin/Paraszyno, Kreis Lauenburg

Ein Beitrag von Dr. Barbara Becker

 

In der „Ausführlichen Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl.
Preußischen Herzogthums Vor- und Hinterpommern“ von Ludewig Wilhelm
Brüggemann aus dem Jahr 1784 ist Paraschin unter den adeligen Gütern des
Lauenburger Districts erwähnt.

„(65) Paraschin 2 Meilen von Lauenburg gegen Osten, an dem Lebafluße, hat 3 Vorwerke in dem Dorfe und auf der Feldmark deßelben die Vorwerke Strasznic und Porzecz oder Porsez genannt, 15 Feuerstellen, Fichten- Buchen- und Eichenholzungen und ist ein zu Dzincelitz eingepfarrtes Dorf, welches gegen Osten an Westpreußen gränzet. Die Besitzer desselben sind der Justizbürgermeister zu Putzig in Westpreußen, Franz Ludewig von Paraski, der Hauptmann bey dem von Woldeckschen Infanterieregimente, Johann Christoph von Bochen und Johann von Chmielinski.“ 1

Die Karte von 19121 zeigt die Lage: Mit einem „Zipfel“ ragt Hinterpommern in das westpreussische Gebiet hinein. An der Leba liegt das Gut Paraschin, umgeben von Wald.

Mein besonderes Interesse für diesen kleinen Ort, zu dem man im Internet kaum Hinweise bekommt, wurde geweckt, als ich herausfand, dass vor ca. 200 Jahren einer meiner Vorfahren – Carl Bartsch – „Jäger bei die Edelleute in Pommern“ war. So steht es in seinem Empfehlungsschreiben von „Hochwürden Krefft“ aus Lusin, der sich für ihn einsetzt, als es um die Besetzung der Lehrerstelle für die neu gegründete Schule in Pretoschin/Przetoczyn/(Westpreussen) geht. In den katholischen Kirchenbüchern von Lusin findet man Carl Bartsch als Vater mehrerer Kinder ab 1806. Sein Wohnort
ist Paraschin.

Im Juni 2022 habe ich mit meinem Mann eine Reise in dieses pommersch-westpreussische Gebiet gemacht. Wie ja schon bei Brüggemann zu lesen ist, gingen auch die Besitzverhältnisse über diese Grenzen hinweg. Es liegt nicht fern, dass der Justizbürgermeister von Putzig – Franz Ludewig von Paraski – der Namensgeber des Gutes/Dorfes gewesen sein kann.

Wir wollten dem Lebensumfeld von Carl Bartsch nachspüren, hatten die Vorstellung, an der Leba zu sitzen und die Landschaft zu sehen, in der er mit seiner Familie vor 200 Jahren gelebt hatte. Mehr hatten wir nicht erhofft zu finden.

Und so saßen wir an einem sonnigen Junitag wirklich am Ufer der Leba. Hier ist heute ein schöner Freizeitplatz mit Picknicktischen und einem Holzsteg angelegt, einem Einstiegspunkt für eine Paddeltour auf dem Fluss. Von einem kleinen Wehr, das ein Stück flussaufwärts gelegen ist, rauschte das Wasser. An diesem schönen Platz fiel es nicht schwer, sich das Leben in den vergangenen Jahrhunderten vorzustellen, in einer durch den Flusslauf geprägten Landschaft, die sich über die Zeit erhalten hat.

Nicht weit von hier gelangt man zu einer Abfahrt, die zu einigen Häusern führt. Man kreuzt in einem Waldstück die Leba, die hier über Steine plätschert, und nach wenigen hundert Metern tut sich ein freies Feld auf, umzäunt, und auf dem Gelände steht tatsächlich das alte Gutshaus Paraschin. Es ist bewohnt, wird von einem großen Hund bewacht, der mit lautem Gebell sein Terrain verteidigt, sobald man sich dem Tor nähert.

Vor dem Eingang zum Hauptgebäude sieht man eine Brunnenanlage mit verspielten Figuren. Zur Rechten abseits vom Haupthaus erhebt sich das Ständerwerk eines großen Fachwerkhauses. Folgt man dem Weg am Gutshof vorbei, kommt man zu einer Weide, auf der friedlich Pferde grasen. Die das verwunschen anmutende Gelände umgebenden riesigen alten Eichen und Linden standen wohl schon zu Zeiten meines Vorfahrens hier.

 

Wir sind ganz gefangen von dem Anblick und glücklich, hier unerwartet auf so viel Vergangenes und Schönes gestoßen zu sein.

An einem der folgenden Tage entdecken wir auf der S6 – etwa zwischen Sellnow/Strzebielino und Boschpol/Bozepole – einen Hinweis auf den Weg zum Gutshof, der in neuen Karten als restauriertes Gebäude verzeichnet ist.

Auf meine Anfrage bei der zuständigen Gemeindevorsteherin in Leczyce, ob es Unterlagen zu dem Gutshof gäbe und ob das Gut evt. besichtigt werden könne, wurde ich an das Landesamt für Denkmalschutz in Danzig verwiesen. In der Gemeinde war lediglich bekannt, dass sich der Gutshof heute in Privatbesitz befindet.

Vielleicht gibt es ja in Zukunft über das Danziger Landesamt weitere Informationen, die ich dann gerne weitergeben werde.

 

Quellen: