Unter dem Hashtag #LapidariumwKobylance
protestieren Bewohner des Ortes Kublank / Kobylanka im früheren Kreis Greifenhagen gegen die Pläne der Gemeinde, den ehemaligen deutschen Friedhof, auf dem noch viele gusseiserne Grabkreuze und Grabumrandungen erhalten sind, abzubauen, die polnischen Toten zu exhumieren, das Gelände einzuebnen und das Land in einen öffentlichen Park umzuwandeln. 

Auf einem Video von 2011 und auf einer Webseite kann man den Zustand der Anlage sehen. Die jüngsten Aufnahmen auf wikipedia stammen aus 2014. https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Lapidarium_in_Kobylanka

Friedhof Kublank By Koefbac (Own work) [CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], via Wikimedia Commons
Das Grundstück liegt an einer befahrenen zentralen Kreuzung nahe der Kirche von Kublank.

Auf der Webseite der Gemeinde lobt man noch die Einzigartigkeit des Ensembles als Touristenattraktion mit 80 gusseiserne Kreuzen und 6 komplette gusseisernen Zäunen, mit 6 Grabsteinblöcken und 3 Kreuze von Kindergräbern und  8 Grabsteinen von Kindern. Zum Teil stammen die Elemente von anderen aufgelassenen Friedhöfen in der Umgebung.
Auf http://lazowski.szczecin.art.pl/kobylanka/ sieht man ältere Detailaufnahmen des Friedhofs. Leider wurde das Gelände bisher wohl nicht unter Denkmalschutz gestellt. Von Seiten der Gemeinde aus wird jetzt auch behauptet, hier wäre nie ein deutscher Friedhof gewesen, ältere Bewohner können sich daran aber noch gut erinnern.
Auch das Messtischblatt zeigt die entsprechenden Symbole.
Jetzt ist geplant auf dem Grundstück einen öffentlichen Park zu errichten. Die polnischen Gräber der nach dem Krieg dort begrabenen Bewohner sollen mit Zustimmung der Familien exhumiert und auf den städtischen Friedhof in Kobylanka verlegt werden. Von den deutschen Gräbern sollen Erdproben genommen werden, diese werden gesammelt und in einer Urne auf einem anderen Friedhof bestattet.
Die Gegner dieses Projekts fragen:
“An alle Personen, die Kenntnis über die Lage von früheren Gräbern  in Kobylanka, vormals Kublank, haben. Vielleicht kennt jemand die alten Einwohner oder kann angeben, wo und wer begraben wurde?”
An Allerheiligen, Mittwoch, 1. November um 8:00 Uhr trifft man sich auf dem alten Friedhof, um eine Kerze anzuzünden.
Bitte unterstützen Sie diese Initiative durch Teilen der Facebookseite dieser Gruppe
oder andere öffentlichkeitswirksame Gesten!
Heinz Radde hat eine Petition dazu erstellt:



7 Gedanken zu “Der ehemalige Friedhof in Kublank”

  • Hallo zusammen,
    im *Grabstein-Projekt* http://grabsteine.genealogy.net/
    installieren wir gerne kostenlos die virtuellen Friedhöfe.
    Wir benötigen lediglich die Fotos und eine Erlaubnis vom Fotografen
    zur Veröffentlichung. Wer kann bitte einen Kontakt mit den Entscheidungsträgern vor Ort vermitteln?
    Wir stehen mit Rat und Tat zur Seite – bitte auf der Eingangsseite vom Grabstein-Projekt links unten die KONTAKTadresse nutzen.

    Bisher wurden die Grabsteinfotos von zahlreichen ehemaligen deutschen Friedhöfen in Polen archiviert.
    Beste Grüße
    H. Holthausen

  • Es sind so viele alte Friedhöfe im ehem. Ostdeutschland niedergemacht worden – eine Schande für die polnischen Behörden!

  • Ich betreue in Kepno ( ehemals Kempen in Posen) mit dem Verein Socjum Kepno den evangelischen Friedhof und helfe bei dessen Rekonstruktion. Das riesige Friedhofsgelände soll unter Beibehaltung der Nutzung ein Friedhofspark werden.

  • Laßt doch endlich die Toten in Frieden ruhen.
    So viel Anstand darf in 21. Jahrhundert erwartet werden.
    Für den Park wird sich auch ein anderer Platz finden.
    Deutsche und Polen werden es Euch danken.
    Ernst

  • Ich habe mich auch an der Initiative beteiligt, obwohl ich keine Beziehung zu diesem Ort habe. Selbst wenn Einwohner für die Erhaltung des Friedhofs sind, sollte der Bürgermeister doch ein Einsehen haben und die historischen “Toten” ruhen lassen. Beim näheren Betrachten der Bilder fiel mir ein Grabstein besonders auf. Er trug die Inschrift: August Pofahl geb. 1881, verstorb. 1912. Meine Schwiegermutter ist eine geborene Pofahl. Bisher konnte ich diesen Ahnen noch nicht in meine Ahnenforschung einordnen.
    Es war die einzigste Inschrift, die deutlich zu lesen war.
    Es sollten sich viele Pommernforscher mit ihrer Unterschrift an dieser Initiative beteiligen.
    Ich drücke die Daumen.
    Bärchen

  • Thank you very much for your support! We people involved in the protest wish to save the old cemetery, because all the dead deserve respect, regardless of their nationality, religion etc. But our local authorities (especially a mayor of Kobylanka, Mirosław Przysiwek) do not listen to us. They are trying to turn it into a park, in spite of the fact that there are dead people burried! We are extremely against that idea and look for help to stop the project. Your text and petition will be very helpful!

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