Logo des Pommerschen Jakobswegs
Logo des Pommerschen Jakobswegs

Spätestens Hape Kerkeling hat mit seinem Bestseller “Ich bin dann mal weg – Meine Reise auf dem Jakobsweg” 2006 das Thema “Wege der Jakobspilger” wieder in die Öffentlichkeit geholt. Gerade lief im ZDF der Historienschinken “Die Pilgerin”, auch da ging es um den Jakobsweg aus Süddeutschland nach Santiago de Compostela.

Die jetzigen Pilgerrouten orientieren sich in der Regel an den historisch nachweisbaren Wegen mittelalterlicher Jakobspilger, ermöglichen aber auch ein ungestörtes Pilgern abseits verkehrsreicher Autostraßen. Der Europarat regte 1987 eine Wiederbelebung der „Wege der Jakobspilger“ an und ernannte sie zur ersten europäischen Kulturstraße.
Den Status eines Weltkulturerbes erhielten Wege, die im Liber Sancti Jacobi aus dem 12. Jahrhundert  verzeichnet sind.
So alt sind die Wege in Nord- und Osteuropa nicht, aber das macht Sie nicht weniger interessant. Und manchmal ist ja auch der Weg das Ziel, warum also nicht mal durch Pommern auf den Jakobswegen wandern?

Der pommersche Jakobsweg
Der pommersche Jakobsweg

Pommerscher Jakobsweg? Ja, das gibt es. In Deutschland heißt der Wanderweg  “Via Baltica”  und verläuft von Usedom kommend weiter über Greifswald, Rostock und Wismar durch Mecklenburg-Vorpommern, dann in Schleswig-Holstein nach Lübeck und durch Hamburg, Bremen und Niedersachsen mit dem Ziel Osnabrück. Insgesamt sind es ca. 770 km. Eine ausführliche Beschreibung der Wege durch Mecklenburg-Vorpommern findet man als pdf-Datei im Netz oder als Buch.

Der polnische “Pommersche Jakobsweg” schließt lückenlos an und wurde im November 2013 vollständig eingeweiht, nachdem bereits Teilstücke vorhanden waren. Rund drei Jahre dauerten die Bemühungen, einen nordpolnischen Abschnitt der internationalen Jakobswege einzurichten. Das Projekt „RECReate – der pommersche Jakobsweg“ widmet sich der „Wiederbelebung dieser einzigartigen Kulturroute“ und will „das pommersche Kulturerbe in einen gesamteuropäischen Kontext einbetten.“ Neben der Ausschilderung von Haupt- und Nebenstrecken des Jakobsweges wurden auch herkömmliche Informationstafeln und multimediagestützte Info-Desks aufgestellt sowie ein Reiseführer herausgegeben. Dieser wird demnächst auch in englischer Sprache als Download auf der Projekthomepage verfügbar sein.

Kalender 2013 Quelle: Newsletter 4 bei RECReate
Kalender 2013 Quelle: Newsletter 4 bei RECReate

Am grenzüberschreitenden Projekt nehmen neun Partner aus Polen, Deutschland und Litauen teil. Darunter die Woiwodschaftsverwaltungen von Westpommern und Pommern sowie die Ernst-Moritz-Arndt-Universität in Greifswald.

Der pommersche Jakobsweg verläuft von Danzig bis nach Swinemunde (Swinoujscie) und nach Ahlbeck/Usedom. Bereits im September 2007 wurde die erste Teilstrecke in Polen eingeweiht: Der „Lauenburger Jakobsweg“ (Leborska Droga sw. Jakuba) führt auf 90 km durch die Kaschubische Seenplatte von Lauenburg und endet an der Schmolsiner Dorfkirche.

Dorfkirche Schmolsin , Foto Cook pl.wikipedia.org
Dorfkirche Schmolsin , Foto Cook pl.wikipedia.org

Den weiteren Verlauf der Strecke kann man auf der Karte oben verfolgen, er führt z.B. durch Stolp, Rügenwalde, Köslin, Kolberg, Kammin und Stettin.

Der Jakobsweg wird mit dem Symbol der Jakobsmuschel auf blauem Hintergrund gekennzeichnet. Zusätzlich werden bei einigen Sehenswürdigkeiten Steinobelisken aufgestellt, die die Pilger über den Ort und den Jakobsweg informieren. Auf der Pilgerfahrt können Wanderer auch regionale Gerichte verkosten und an den lokalen Veranstaltungen teilnehmen.

Auf dem pommerschen Jakobsweg
Auf dem pommerschen Jakobsweg – Quelle Walory kulturowe Pomorskiej Drogi św. von Tomasz Duda auf http://www.turystyka.wzp.pl/wtgp/turystyka/p-r-m-a-21277/aktualnosci.htm

Weitere Informationen findet man unter:

http://www.re-create.pl/ , dort auch eine animierte Karte 

Pilgerberichte: http://www.jakobswege-norddeutschland.de/jacuba2013.pdf

http://www.pilgern-in-norddeutschland.de/swjakuba.pdf