Im November ist die Zeit der Friedhofsbesuche, warum nicht einmal virtuell über den früheren Hauptfriedhof, jetzt  Zentralfriedhof (Cmentarz Centralny w Szczecinie) in Stettin spazieren?

Hautpfriedhof Stettin
Hautpfriedhof Stettin via wikipedia.pl © Mateusz War. / Wikimedia Commons / http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/

Manche Friedhöfe sind aufgrund ihrer Landschaftsarchitektur zu Sehenswürdigkeiten geworden, wie der Friedhof in Hamburg Ohlsdorf, der jetzt vom Grabsteinprojekt des Vereins für Computergenealogie fotografiert wird und der Wiener Zentralfriedhof. Aber auch der Hauptfriedhof in Stettin, mit seiner Fläche von über 167,8 Hektar und mehr als 300.000 Gräbern der drittgrößte in Europa,  hat sich aufgrund seines parkähnlichen Charakters und der wertvollen Grab- und Gedenkmale zu einen Besuchermagneten entwickelt.

Über die Internetseite  https://www.zuk.szczecin.pl/pliki/zuk2/Image/cmentarz/ können sie, begleitet von Vogelgezwitscher, über diesen Friedhof spazieren.

Grabmal Wilhelm Meyer-Schwartau Stettin Hauptfriedhof via Pa3Widzi at pl.wikipedia

Der Hauptfriedhof Stettin wurde ab 1900 südwestlich des Stadtzentrums nach einem Entwurf des bekannten Stettiner Architekten Wilhelm Meyer-Schwartau ( er hat auch die Hakenterasse entworfen)  und des Landschaftsgärtners und späteren Friedhofsdirektors Georg Hannig angelegt.

Bis 1945 hat sich vorwiegend das Stettiner Bürgertum mit kunsthistorische bedeutenden Grabmälern hier verewigt.

 

 

 

Eines der wertvollsten Grabmale war die von Ernst Barlach geschaffene “Mutter Erde” , eine Auftragsarbeit für die Grabstelle der Familie des Stettiner Holzkaufmanns Richard Biesel. 1920 fertigte Barlach den Entwurf in Güstrow an, nach dem Krieg geriet das Kunstwerk in Vergessenheit und wurde 1963 durch Bernhardt Blaschke, den damaligen Leiter der Güstrower Barlachgedenkstätte (Gertrudenkapelle), auf dem Stettiner (Szczeciner) Friedhof im beschädigten Zustand entdeckt. 1967 kam es zu einer Schenkungsvereinbarung zwischen dem Kultusministern der DDR und der Volksrepublik Polen und nach Restaurierung hat das Original jetzt seinen Platz in Güstrow neben der Gertraudenkapelle gefunden.

Güstrow: Ernst Barlach "Mutter Erde"
Güstrow: Ernst Barlach “Mutter Erde” Foto az1272 via flickr.com http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/

Seit 2003 ist in Szczecin ein Zentralfriedhof-Förderverein tätig, der dafür Sorge getragen hat,  daß eine von Monika Szpener erstellte Kopie am 10. November 2011 auf dem Zentralfriedhof feierlich enthüllt wurde.

Mehr über diesen besonderen Friedhof können sie im kleinen deutschsprachigen Führer (pdf) erfahren oder besuchen die die Fotosammlung auf commons.wikimedia.org.

Oder sie besuchen den Friedhof über ein stimmungsvolles Video.

2 Gedanken zu “Hauptfriedhof Stettin”

Die Kommentarfunktion ist deaktiviert.