Das israelitische Erziehungsheim in Repzin und die Familie Baronowitz

Im „hintersten Hinterpommern“, im Dorf Repzin, zehn Kilometer von Schivelbein entfernt, existierte von 1901 bis 1930 eine Fürsorgeeinrichtung des Deutsch-Israelitischen Gemeindebundes. Bis zu 60 jüdische Jungen, von einfach nur Unartigen bis hin zu Kriminellen, verbrachten hier durchschnittlich ein Jahr, um sich zu „bessern“. Die Jungen mussten fernab ihrer Familien bis zu zehn Stunden am Tag hart arbeiten, wurden nachts in den Schlafsälen eingeschlossen und für Verfehlungen setzte es Prügel. Die Lebensbedingungen im alten Schloss waren alles andere als einfach. Ein baufälliges Gebäude, oft nur kaltes Wasser, ständige Geldnot und personelle Engpässe prägten den Alltag. 1930 wurde die Anstalt nach Berlin verlegt und ein Tuberkoloseheim des Kreiskommunalverbands Schivelbein zog in die alten Mauern ein.

Die Familie des Erziehungsdirektors Baronowitz trotzte den widrigen Bedingungen fast 30 Jahre lang. Adolf und Else Baronowitz rieben sich für die Jungen auf. Im Ersten Weltkrieg wuchs Else Baronowitz über sich selbst hinaus und vertrat ihren Mann nicht nur in den harten Jahren der Kämpfe, sondern auch während seiner Kriegsgefangenschaft. Ihre vier kleinen Kinder, die alle in Repzin geboren worden waren, musste sie sechs Jahre lang allein erziehen.

Adolf Baronowitz war ein Kämpfer, der sich nicht nur für die Jungen in Repzin, sondern auch für eine bessere Altersversorgung von Lehrern einsetzte. „Strenge, Arbeit und Belehrung“ war das Motto seines pädagogischen Konzepts, das lange Jahre akzeptiert wurde. In die reformpädagogischen Strömungen der 1920er Jahre passte er damit allerdings nicht mehr. 1929 musste das Ehepaar Baronowitz den Posten in Repzin räumen. Ein schwerer Schlag vor allem für Else Baronowitz – sie starb nur ein Jahr später mit 51 Jahren in Schivelbein.  

Die Judenverfolgung sollten nur der älteste Sohn Werner und zwei Enkel überleben. Adolf Baronowitz, seine Kinder Käthe, Ilse und Heinz und die Enkeltöchter Susanne und Eva wurden von den Nationalsozialisten ermordet.

Die vollständige Geschichte des Israeltischen Erziehungsheims in Repzin und der Familie Baronowitz mit vielen Nachweisen und Quellenangaben findet Ihr hier:

https://ahnenblog.globonauten.de/das-israelitische-erziehungsheim-in-repzin-und-die-familie-baronowitz/

Wie immer – ich freue mich über jede Anmerkung und Ergänzung sowie über jeden Verbesserungsvorschlag!

Mühlen und Wasserkraftwerke in Pommern

Mühlen und Wasserkraftwerke in Pommern

Neuerscheinung: Übersicht aller noch vorhandenen Mühlen in Pommern, nicht nur die wunderschön erhaltenen, sondern auch wenn nur noch Ruinen vorhanden sind. Somit wird in diesem Buch zum ersten Mal der aktuelle Bestand erfasst, vorgestellt und mit Fotos dokumentiert. Vorpommern und Hinterpommern.

https://www.edition-pommern.com/muehlen

Kirchenbücher aus Hinterpommern

Kirchenbücher aus Hinterpommern

Derzeit werden bei Archion Digitalisate aus dem Archiv der Nordkirche von Kirchenbüchern aus Hinterpommern veröffentlicht: Bernhagen , Boek , Braunsberg , Breitenfelde , Briesenitz , Carow , Cartzig , Cramonsdorf , Curow , Daber – Kreis Naugard , Daberkow , Damerow , Döringshagen , Düsterbeck , Fanger , Farbezin , Groß Benz , Groß Leistikow , Groß Sabow , Groß Ziegenort , Gräfenhagen , Güstow , Hindenburg , Hohenschönau , Hohenzahden , Jarchlin , und weitere.

https://www.archion.de/de/news/neue-digitalisate/

Es handelt sich wohl um eine Korrektur, Archion schreibt:

Beim jüngsten Import von Kirchenbüchern der Nordkirche ist ein Fehler aufgefallen, der dazu führte, dass Digitalisate teilweise falsch zugeordnet wurden. Eine Korrektur ist nur durch einen Neuimport möglich. Betroffen sind Importe des Landeskirchlichen Archivs der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland aus 2018. Das bedeutet, dass wir die betreffenden Kirchenbuchdigitalisate aus den Gebieten Hinterpommern, Nordfriesland und Mecklenburg zunächst löschen und im Anschluss neu importieren werden. 

Mit Ausblick auf Park und See

Neuerscheinung
Mit Ausblick auf Park und See
Zu Gast in Schlössern und Herrenhäusern Hinterpommerns und der Kaschubei
Edda Gutsche

Liste der enthaltenen Schlösser und Herrenhäuser auf https://www.edition-pommern.com/images/content/buecher/leseprobe-MitAusblick.pdf

https://www.edition-pommern.com/herrenhaeuser-hinterpommern

Kirchenbücher aus Hinterpommern

Kirchenbücher aus Hinterpommern

Die Meldung dieser Woche ist sicherlich, dass bei Archion.de (kostenpflichtig) digitalisierte Kirchenbücher aus dem landeskirchlichen Archiv Greifswald hochgeladen wurden. Man kann sagen, dass alle “hinterpommerschen” Unterlagen aus dem Archiv online sind. Nur die Zeiten des Datenschutzes wurden weggelassen. Übersicht: http://www.archivnordkirche.de/index.php/hinterpommersche-kirchenb%C3%BCcher.html

In unsere Quellendatenbank sind diese Angaben schon alle ein gepflegt. https://pommerscher-greif.de/quellensuche.html

Leider geht es jetzt nicht mit den vorpommerschen Unterlagen weiter, wie mancher wohl gehofft hat. Also ist weiter Geduld angezeigt.

Bild landeskirchliches Archiv Greifswald von Concord (Own work) [CC BY-SA 3.0 ], via Wikimedia Commons

Landeskirchliches Archiv in Greifswald

Landeskirchliches Archiv in Greifswald

Endlich: Bei Archion werden die ersten Kirchenbücher aus dem Landeskirchlichen Archiv in Greifswald veröffentlicht!

Am 3. und 4. Februar 2018 waren das: Althagen Kreis Ueckermünde
Bernhagen Kreis Naugard
Boek Kreis Randow
Braunsberg Kreis Naugard
Breitenfelde Kreis Naugard
Briesenitz Kreis Deutsch Krone
Carow Kreis Randow
Cartzig Kreis Naugard
Cramonsdorf Kreis Naugard
Curow Kreis Randow
https://www.archion.de/de/news/neue-digitalisate/

Mit Stand vom 9.2.2018 ist man mit der Veröffentlichung der Bücher des Kirchenkreises Hinterpommern bis zum Buchstaben Z gelangt 🙂

Sie finden die neuen Digitalisate über unsere Quellendatenbank!

Hinterpommern Vergessene Dörfer – Kleine Städte – Große Namen

Neuerscheinung:
Hinterpommern
Vergessene Dörfer – Kleine Städte – Große Namen
Elsbeth Vahlefeld
„Wo bist Du geboren?“
„In Muttrin, Kreis Stolp, Pommern!“
Etwas später fragte meine Mutter wieder: „Wo bist Du geboren?“
Meine Antwort: „In Muttrin, Kreis Stolp, Pommern!“
„Ja, richtig. Merke Dir das genau.“
„Warum?“
„Wenn wir flüchten müssen und Dich verlieren sollten“, sagte meine Mutter, „Deinen
Namen weißt Du ja.“
Ein Bilderbogen pommerscher Orte und Menschen.

https://www.edition-pommern.com/hinterpommern