Pommersche Christrosen

aus: “Sie wußten die Feste zu feiern”
Klaus Granzow, Leer, 1982

Die gegenseitigen Verwandtenbesuche während der Weihnachtstage waren auf dem Lande sehr be­liebt. Doch da die Verwandtschaft meistens sehr umfangreich war, hatte man Mühe, die Reihen­folge festzulegen. Man einigte sich dann so, daß auf den Stammhöfen, wo noch die Großeltern lebten, der erste Weihnachtstag gefeiert wurde. Der zweite Weihnachtstag war dann für die El­tern der Bauersfrau reserviert und am dritten Weihnachtstag ging oder fuhr man zu den Onkel und Tanten, wo viele Kinder waren und es immer am lustigsten zuging.

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Rummelsburger Quempas

Rummelsburger Quempas

Zum 23. Mal wird im Dezember wieder der “Rummelsburger Quempas” in Rummelsburg Miastko aufgeführt!
http://rummelsburg.de/aktuelles/quempas/index.htm

Die “Heimatfreunde Pommerns in Hamburg”, die bisher verantwortlich zeichneten, haben sich leider aufgelöst, doch der “Rummelsburger Bund der Bevölkerung deutscher Abstammung” mit seinem Chor und Verstärkung aus Deutschland wird am 9.Dezember 2017 um 14 Uhr den Quempas wieder in der Kirche in Rummelsburg singen.

Weihnachten im Pommerlande

Zum 4. Advent

von Marie Luise Bartz aus: Unser Pommerland, 1. Jahrgang 1912-13, Nr. 2

Originalabbildung zum Artikel
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Nun zieht über der Heimat wieder herauf “die frohe heil’ge Weihnachtszeit,  Frühlingszeit im Reich der Gnade”… Adventsglocken rufen durch die klare kalte Winterluft, die wir uns im Pommernland jetzt gar nicht anders wünschen. Denn Weihnachtszeit ohne Eis und Schnee, ohne überreifte Tannen in unseren schönen Wäldern ist ja gar keine echte Festzeit. Was soll denn da aus allen Schlitt- und Schneeschuhen, aus den hübschen Schlitten mit klingenden Schellen werden, wenn sie nicht gerade jetzt, in den Weihnachtstagen probiert werden können, für die die Jugend sie sich so brennend gewünscht hat? (mehr …)

Ein pommersches Weihnachtslied

Zum 3. Advent

Aus “Unsere Heimat” Beilage zur Kösliner Zeitung Nr. 27 1928

Von Reinhold Lange

Du lieber heil’ger frommer Christ…

Das ist ein Lied das wohl jeder noch von seinen Kinderjahren her im Gedächtnis hat. Was aber wahrscheinlich nicht mehr frisch darin lebt ist, dass das Lied ein richtiges pommersches Gewächs ist, dessen Entstehung uns an die schweren Notzeit unserer Väter zu Anfang des vorigen Jahrhunderts erinnert. Es ist ein Christgeschenk von unserem Landsmann Ernst Moritz Arndt, den wohl jedes deutschen Kind kennt und jedes pommersche erst recht.

Ernst Moritz Arndt 1769-1860
Ernst Moritz Arndt 1769-1860

Arndt, am zweiten Weihnachtstag 1769 zu Schoritz auf Rügen geboren,  war 1805 Professor der Geschichte zu Greifswald geworden.

In jener trüben Zeit von Deutschlands Schmach und Jammer verfasste er den ersten Teil seiner Schrift “Geist der Zeit”, ein Werk voll kühnen Freimuths, voll Erbitterung gegen Napoleon und die Franzosen, voll blühender Liebe zu dem armen unterdrückten Vaterlande. Das Buch fand eine beispiellose Verbreitung und zündete in allen deutschen Herzen.

Freilich hatte er jetzt die Rache des Korsen zu fürchten und als nach der Schlacht bei Jena die Franzosen auch ins schwedische Pommern ihren Fuß setzen, war sein Leben in der Heimat gefährdet. Er floh deshalb nach dem benachbarten Schweden und kehrte im Jahre 1809, da der Friede zwischen Napoleon und Schweden bevorstand, in die Heimat zurück. Er erhielt seine Stelle in Greifswald wieder, fühlte sich aber in der kleinen Universitätsstadt, wo ringsum ihn her viele mit den Welschen liebäugelten und schwätzten, bald nicht mehr wohl, nahm seinen Abschied und ging im Herbst 1811 zunächst zu seinen Geschwistern in die Dorfstille bei Trantow, unweit der Peene bei Loitz. Hier konnte er endlich die eigene Familienluft atmen, hier gehörte er auch nach langer Zeit einmal ganz seinem Karl Treu, wie er seinen Sohn Karl Moritz für den Hausgebrauch umgetauft hatte, und dieser ihm . (mehr …)

Vam Hemmel hoch, dar kame ick her

Zum zweiten Advent:

“Vam Hemmel hoch, dar kame ick her”   ist die plattdeutsche Version des von Luther gedichteten Weihnachtsliedes “Vom Himmel hoch, da komm ich her”.

In dem ältesten pommerschen Gesangbuch,  unter dem Titel “Psalme, geistlike Lede und Gesenge” 1576 in Stettin von Andreas Kellner gedruckt,  erschien diese Version.

Quelle: Unser Pommerland II. Jahrgang 1913/14 Heft 3

Luther
Vam Hemmel hoch, dar kame ick her

Glockenspiel histor. Rathaus Höxter, Adventslied, Martin Luther (1524)
von Psychogerd (Eigenes Werk) [CC BY-SA 4.0], via Wikimedia Commons

Bügelbäume und Weihnachtsbügel

Anleitung zum Basteln für einen Bügelbaum, den traditionellen
Weihnachtsbaum auf Hiddensee
http://www.inselreport.de/2007/12/bgelbume-und-weihnahtsbgel.html

Bild: Hiddenseer Bügelbaum (Rekonstruktion)
Höhe x Breite x Tiefe: 122 x 42 x 42 cm
Ident.Nr. I (53 Y) 76/1953,107
Sammlung: Museum Europäischer Kulturen
© Foto: Museum Europäischer Kulturen der Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Fotograf/in: Ute Franz-Scarciglia
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ExternalInterface&module=collection&objectId=578830